Glossar
Hier findet ihr unser Glossar mit Definitionen zu verschiedenen Begriffen auf unserer Webseite. Viele dieser Begriffe lassen sich unterschiedlich beschreiben, werden diskutiert und neu definiert.
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Antisemitismus
„(…) Antisemitismus ist eine gewisse Vorstellung zu Juden*innen, die als Hass gegen Juden*innen ausgedrückt werden kann. Rhetorische und physische Ausbrüche von Antisemitismus sind gegen Juden*innen und nicht-jüdische Individuen gerichtet und/ oder gegen ihr Eigentum oder gegen Institutionen jüdischer Gemeinden und religiöse Einrichtungen. Zusätzlich können solche Ausbrüche auch den Staat Israel zum Ziel haben, wenn er als jüdisches Kollektiv gesehen wird. Antisemitismus beschuldigt Juden*innen oft, mit Verschwörungen der Menschheit schaden zu wollen. Oft werden Juden*innen für alles verantwortlich gemacht, “was falsch läuft”. Das wird in Worten, schriftlich, visuell und mit Taten ausgedrückt. Verwendet werden finstere Stereotypen und negative Charakterzüge.“
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Arbeiter_innen
Eine Arbeiter_in ist eine Arbeitnehmer_in, die_der körperliche Arbeiten gegen Entgelt ausführt. Früher war damit insbesondere manuelle Arbeit in einer Fabrik oder im Freien gemeint. Bis heute gibt es rechtliche Unterschiede zwischen Arbeiterinnen und Angestellten. Als Angestellte gelten dabei diejenigen, die überwiegend geistige Tätigkeiten, wie beispielsweise kaufmännische Tätigkeiten oder Bürotätigkeiten, verrichten. Arbeiter_innen sind sozialrechtlich und gesellschaftlich benachteiligt, verdienen weniger Geld für mehr Arbeit und werden meistens als „ungebildet“ stigmatisiert.
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Bisexuell
(„Bi“ = “Zwei“) bezeichnet ursprünglich Personen, die sich zu Männern* und Frauen* sexuell hingezogen fühlen und/oder Frauen und Männer* lieben. Mittlerweile wird der Begriff darüber hinaus auch von Personen benutzt, die sich zu zwei oder mehreren unterschiedlichen Geschlechtern sexuell hingezogen fühlen und/oder sich verlieben.
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Coming out/Outing
coming out: meint den Prozess, sich über etwas bewusst zu werden (inneres Coming Out) und dies eventuell mitzuteilen (äußeres Coming Out). Es ist kein einmaliges Ereignis. Das Bewusstwerden kann sich auf Geschlechtsidentitäten und/oder (a)sexuelle(a) romantische Identität_en beziehen, muss es aber nicht. Häufig empfinden queere Personen Druck, sich zu outen. Coming Out ist ein weiß-westlicher Ansatz. Cis-Personen und heterosexuelle Menschen müssen sich oftmals nicht outen, weil sie den gesellschaftlichen „Normvorstellungen“ entsprechen.
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Diskriminierung
Diskriminierung ist das Gegenteil von Privilegierung. Es bedeutet, dass ein Mensch benachteiligt, also schlechter behandelt wird, weil dieser zum Beispiel Trans*, Schwarz, homosexuell oder arm ist. Menschen wird aufgrund gewisser Merkmale Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen zugeschrieben. Eine Person wird zum Beispiel aufgrund ihrer körperlichen Erscheinung entweder als Kind/Jugendlicher oder Erwachsene_r, als Mann* oder Frau*, als behindert oder nicht-behindert gelesen. Je nachdem wird der Mensch abgewertet (diskriminiert) oder bevorzugt (privilegiert). Beispiele: Reiche Menschen bekommen bessere medizinische Versorgung als ärmere. Nicht behinderte Menschen haben mehr Zugang zu Arbeitsplätzen und öffentlichen Räumen. Selbstverständlich vereint ein Mensch verschiedene Merkmale in sich und macht dementsprechend unterschiedliche Erfahrungen (Intersektionalität). Diskriminierung findet auf verschiedenen Stufen statt. Menschen können durch Gesetze und Vorurteile ungleich behandelt werden. Diese Vorurteile können auch dazu führen, dass Menschen diese über sich glauben und daher stark an sich zweifeln beziehungsweise nicht viel von sich halten. Wenn ein schwuler Junge* beispielsweise auf dem Pausenhof ständig schwul als Beleidigung hört, könnte er glauben, dass Schwul-Sein etwas schlechtes sei.
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Gebärdensprache
Als Gebärdensprache bezeichnet man eine eigenständige, visuell wahrnehmbare natürliche Sprache, die insbesondere von gehörlosen und stark schwerhörigen Menschen zur Kommunikation genutzt wird. Gebärdensprache besteht aus kombinierten Zeichen (Gebärden), die vor allem mit den Händen, in Verbindung mit Mimik und Mundbild (lautlos gesprochene Wörter oder Silben) und zudem im Kontext mit der Körperhaltung gebildet werden.
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Geschlechtsidentität_en
Frau, Mädchen, Mann, Junge
Menschen werden meistens bereits vor der Geburt von Ärzt_innen aufgrund von körperlichen Merkmalen entweder als Junge* oder Mädchen* eingeteilt. Es geschieht eine Zweiteilung in Junge* und Mädchen*, obwohl körperliche Merkmale und Identitäten sehr unterschiedlich sein können. Diese zweigeschlechtliche Aufteilung in Mädchen oder Junge und damit verbundene Erwartungen an die Geschlechterrollen ist ein soziales Konstrukt. Die Geschlechter sind vielfältig und können nicht in zwei Varianten wie Frau*/ Mädchen* und Mann*/Junge* kategorisiert werden. Um darauf aufmerksam zu machen, steht hinter den Worten ein *.
Trans*
Trans: (lateinisch: jenseits) bezeichnet, dass eine Person jenseits des Geschlechts lebt, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Es gibt verschiedene Begriffe, die von Trans-Personen benutzt werden. Wichtig ist, auf die Selbstbezeichnung zu hören: zum Beispiel Trans-Frau*, Trans-Mann*, Trans-Ident, Trans-Person, Trans-Mensch usw.. Das * nach Trans* wird genutzt, um alle mögliche Endungen mit einzubeziehen.
Trans-Frau* ist eine mögliche Bezeichnung für Frauen*, denen bei der Geburt ein männliches Geschlecht zugewiesen wurde, die sich aber selbst als Frauen* definieren.
Trans-Mann* ist eine mögliche Bezeichnung für Männer*, denen bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugewiesen wurde, die sich aber selbst als Männer* definieren. In vielen Fällen ist es unnötig zu erwähnen, dass eine Person Trans-Ident ist - die Bezeichnung „Mann*” ist ausreichend, wenn sich die Person damit wohl fühlt.
cis
Cis-Personen sind Personen, denen bei der Geburt aufgrund von körperlichen Merkmalen ein Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch im späteren Leben damit identifizieren können. Somit wurde beispielsweise einer cis-Frau* bei der Geburt ein weibliches* Geschlecht zugeordnet und sie identifiziert sich selbst als Frau*. Einem cis-Mann* wurde bei der Geburt ein männliches Geschlecht zugeordnet und er identifiziert sich auch als Mann. Das am Ende der Worte soll darauf aufmerksam machen, dass Männlichkeit* und Weiblichkeit* von der Gesellschaft hergestellt und nichts Feststehendes ist.
cis-geschlechtlich: „Cis” ist eine lateinische Vorsilbe und bedeutet „diesseits”. Damit wird bezeichnet, dass eine Person in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht lebt. Cis-geschlechtlich zu sein entspricht der Norm. Das heißt, in unserer heteronormativen Gesellschaft wird davon ausgegangen, dass alle Menschen cis-geschlechtlich sind.
Nicht-Binär
Nicht-Binäre, auch als Genderqueer, Genderfluid, Agender bekannt, können Selbstbezeichnungen für Geschlechtsidentität_en für Menschen sein, die sich außerhalb der Einteilung in zwei Geschlechter verorten. Das kann bedeuten, dass sich ein Mensch weder weiblich* noch männlich* versteht oder nicht nur.
Inter*
Der Begriff Intersexualität bezeichnet biologische Besonderheiten bei der Geschlechtsdifferenzierung. Intersexuelle Körper weisen deshalb Merkmale vom weiblichen* und vom männlichen* Geschlecht auf. Es handelt sich also um Menschen, deren geschlechtliches Erscheinungsbild von Geburt an, hinsichtlich der Chromosomen, der Keimdrüsen, der Hormonproduktion und der Körperform nicht nur männlich* oder nur weiblich* ausgeprägt ist, sondern scheinbar eine andere natürliche Variante menschlichen Lebens darstellt. Intergeschlechtlichkeit ist keine sexuelle Identität, sondern beschreibt eine körperliche Gegebenheit.
weiblich* und männlich*
Die Begriffe Mann* und Frau* können als sehr begrenzt und wenig aussagekräftig wahrgenommen werden. Der Begriff Männlichkeit* bietet eine Alternative für Menschen, die sich nicht (nur) als (typischer) Mann* verstehen und trotzdem gewisse Eigenschaften verkörpern, die als männlich* angesehen werden. Es geht dabei vorrangig um die Geschlechtsidentität, um Verhalten und Auftreten. Wie bei dem Begriff Männlichkeiten* bietet Weiblichkeiten* eine Identitätskategorie für Menschen, die sich nicht (nur) als (typische) Frau* verstehen. Es geht vor allem um eine eigene Definition davon, was es bedeutet, weiblich* zu sein. Der Begriff kann von Trans- und cis-Menschen gewählt werden, um die Komplexität ihres Geschlechtes zu beschreiben.
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Hautfarbe
Hautfarbe ist ein wichtiges Instrument für Rassismus. In der rassistischen Logik funktioniert Haut-farbe als Projektionsfläche für rassistische Vorstellungen. Das bedeutet, dass die Hautfarbe einer Person zu einem Marker wird, der festlegt, ob die betreffende Person über mehr, weniger oder gar keine Privilegien in Bezug auf Rassismus verfügt. Die rassistische Logik benutzt seit Beginn der europäischen Kolonialzeit Hautfarbe als Merkmal, um Menschen in „Klassen“ einzuteilen und Ihnen vermeintliche Eigenschaften zu- bzw. abzusprechen. Diese Unterschiede sind konstruiert, das heißt, sie entsprechen in diesem Fall nicht der Wahrheit, sondern werden benutzt, um Ungleichbehandlung zu verteidigen. Denn nur so konnte und kann die Ausbeutung, Misshandlung und Ermordung von Menschen im Kolonialismus gerechtfertigt werden. Für viele Menschen ist es anfänglich schwer zu verstehen, dass es in der rassistischen Ideologie nicht um Hautfarben im eigentlichen Sinne geht, sondern, um weißen Menschen durch diese erfundene Unterschiedlichkeit Vorteile und Privilegien zu verschaffen.
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Heteronormativität
Heteronormativität ist die Annahme, dass alle Menschen entweder cis-Frau* oder cis-Mann* als Geschlecht haben und, dass alle Männer* nur Frauen* sexuell anziehend finden und alle Frauen* sich nur in Männer* verlieben können. Heteronormativität ist auch die Annahme, dass Frauen* und Männer* eine bestimmte „Natur“, „Verhaltensweise“, „Geschmack“ und „Vorlieben“ haben und sich an diese Muster halten. In anderen Worten ist es eine gesellschaftlich hergestellte „Norm“, die nur Heterosexualität als Standard bezeichnet. Alle andere Lebensweisen wie Homosexualität gelten somit als normabweichend oder Ausnahme oder besonders.
Heteronormativität erleben wir überall: zum Beispiel in Fernsehen, Kinderbüchern, Werbung und Gesetzen, wo so gut wie immer nur heterosexuelle Beziehungen abgebildet werden und Heterobeziehungen mehr Rechte zugewiesen werden als homosexuellen Menschen.
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Heterosexuell
Heterosexuell kann eine Selbstbezeichnung als sexuelle Identität für Frauen*/Mädchen* sein, die sich zu Männern*/Jungen* sexuell hingezogen fühlen/sich verlieben bzw. umgekehrt. In der Regel wird davon ausgegangen, dass alle Menschen heterosexuell sind. Das wird Heteronormativität genannt. Heterosexuelle Personen werden in der Gesellschaft bevorzugt.
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Homosexuell
Homosexuell ist eine sexuelle Identität und Überbegriff für „lesbisch“ (Frau* und Frau*) und „schwul“ (Mann* und Mann*). Er kommt aus dem Griechischen („homo“ = “gleich“) und kann von Menschen benutzt werden, die sich z.B. in das selbe Geschlecht verlieben oder sich vom selben Geschlecht sexuell angezogen fühlen.
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Hormone
Hormone sind biochemische Transmitter, welche in Drüsenzellen bestimmter Organsysteme produziert werden und bereits in geringer Konzentration wirksam sind. Hormone sind Signal- und Botenmoleküle, die der Regulation der verschiedenen Körperfunktionen dienen. Sie können von hormonbildenden Zellen in das umliegende Gewebe (parakrine Sekretion) oder in die Blutgefäße abgegeben werden (endokrine Sekretion).
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Intersektionaliät
Intersektionalität wird oft als «akademische» Auseinandersetzung zu randständigen Themen und Menschen verstanden, die aus den USA und anderen Ländern in den deutschen Diskurs eingegangen ist.
Dabei gab es auch in der Bundesrepublik seit den 1980er Jahren Bestrebungen, die Überkreuzungen und Überlappungen von Race, Class und Gender zu verstehen – und zwar nicht nebeneinander, sondern in ihren Verschachtelungen. Die Bewegungen von Schwarzen Frauen und Frauen of Color haben diesen Ansatz entwickelt, weil ihnen die Grenzen von «Ein-Punkt-Bewegungen» immer vor Augen geführt wurden: Soziale Kategorien wirken nie allein, sondern immer zusammen. Um die Heterogenität unserer Gesellschaft und unsere mehrdimensionalen Identitäten zu erfassen, nutzt GLADT in der Beratungsarbeit, aber auch in allen anderen Tätigkeitsbereichen den Ansatz der «Intersektionalität». Zum Einstieg empfehlen wir den folgenden kurzen Text unserer Kooperationspartner*innen von LesMigraS:
Les MigraS: Was ist Mehrfachzugehörigkeit und Mehrfachdiskriminierung? (pdf)
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Norm
Eine Norm ist das, was von der Gesellschaft anerkannt und als „Regel“ verstanden wird. Normen begegnen uns täglich und meist völlig unbemerkt. Sie werden auch meistens erst dann wahrgenommen, wenn etwas vorkommt, was nicht der Norm entspricht. Zum Beispiel wird heterosexuell-Sein als Norm verstanden und wenn eine weibliche* Person bei der Frage „hast du einen Freund?“ mit „nein, ich habe eine Freundin“ antwortet, stößt sie (meist) auf Überraschung, weil es nicht als „normal“ gilt.
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Person/People of color (PoC)
PoC ist eine politische (Selbst-)Bezeichnung von und für Menschen, die Rassismuserfahrung erleben. Hier ist nicht die Hautfarbe gemeint, sondern beschreibt die benachteiligte Position im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu weißen Menschen, die auf allen Ebenen privilegiert sind und die Norm bilden. Der Begriff ist in der Bürger_innenrechtsbewegung in den USA entstanden, um unterschiedliche Gruppen, die rassistische Diskriminierung erfahren, zu vereinen, um gemeinsam gegen Rassismus zu kämpfen.
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Privilegien
Privileg kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Vorrecht. Privilegien sind – je nach Kontext unterschiedlich ausgeprägte – unverdiente Vorteile, die eine Person genießt. Darunter fallen Positionen wie weiß, männlich, cisgender, mit Kapital ausge-stattet oder able-bodied. Je nachdem, welche Ausgangsprivilegien eine Person besitzt, ist es möglich, im Laufe der Zeit weitere Privilegien dazuzugewinnen – zum Beispiel ökonomische oder auch im Sinne von Bildung.
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Pronomen
“Pro” kommt aus dem Lateinischen und wird mit “für” übersetzt. Ein Pronomen ist das Hauptwort und wird auch Fürwort genannt. Ein Pronomen steht stellvertretend für ein Hauptwort und bestimmt es genauer. Da es sehr viele Pronomen gibt, sind sie in verschiedene Arten unterteilt. Das Personalpronomen ersetzt Personen oder Gegenstände. Zu den Personalpronomen zählen “ich”, “du”, “er”, “sie”, “es”, “wir”, “ihr”, “sie” sowie die Höflichkeitsanrede “Sie”. Die Pronomen spielen eine wichtige Rolle bei der oder den Geschlechtsidentität_en und es ist wichtig, Menschen nach deren gewünschten Pronomen zu fragen, bevor sie zu irgendeiner Kategorie zwangsweise zugeschrieben werden. Viele Menschen möchten kein Pronomen für sich benutzen, sondern nur mit dem Namen angesprochen werden.
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Queer
Queer ist ein englisches Wort und bedeutet so viel wie seltsam‚ sonderbar, gefälscht. Ursprünglich wurde queer als Beschimpfung für Personen verwendet, die von der heteronormativen Norm abgewichen sind. Im Zuge der lesbisch-schwulen-bisexuellen-trans-inter Empowermentbewegungen wurde sich der Begriff zurück angeeignet. Heute bezeichnet er vor allem Personen, die sich nicht mit traditionellen Geschlechterrollen und –stereotypen identifizieren und eine behauptete Zweigeschlechtlichkeit in Frage stellen. Queer steht aber auch für Menschen, die durch ihre Selbstdefinition (trans*, multisexuell, lesbisch etc.) Heteronormativität ablehnen.
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Rom_nja & Sinti_zze
Sintizze und Romnja ist die Selbstbezeichnung einer wenige hunderttausend Mitglieder umfassenden und stark ausdifferenzierten Minderheit in Deutschland. Sie ist seit dem Ende des 14. Jahrhunderts in Europa beheimatet und neben Däninnen, Sorbinnen und Friesinnen in Deutschland als nationale Minderheit anerkannt. „Sinti“ ist als Selbst-bezeichnung der deutschsprachigen Minderheit erstmals Ende des 18. Jahrhunderts belegt (Einzahl, männlich: Sinto; Einzahl, weiblich: Sintez(z)a oder Sintiz(z)a; Mehrzahl, weiblich: Sintez(z)e oder Sinti(z)ze). Seit dem ersten Internationalen Romani Kongress ist „Roma“ (Einzahl, männlich: Rrom; Einzahl, weiblich: Rromni; Mehrzahl, weiblich: Rromnja) die offizielle Selbstbezeichnung. Sie umfasst zahlreiche Romani-Gruppen und wird daher – wie auch die Bezeichnung Sintizze und Romnja – auch von einigen abgelehnt, die stattdessen den eigenen Gruppennamen bevorzugen, wie z. B. Lowara, Lalleri oder Kalderasch. In Deutschland verweist sie außerdem auf Romnja südosteuropäischer Herkunft. Die stigmatisierende Fremdbezeichnung als „Zi.“ wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Doch selbst die Selbstbezeichnung kann stigmatisierenden Charakter annehmen.
Sintizze und Rromanja sind vielfacher Diskriminierung ausgesetzt, die mit unterschiedlichen Begriffen benannt wird.
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Schwarz
Schwarz ist eine Selbstbezeichnung von und für Schwarze Menschen, die afrikanische bzw. afrodiasporale Bezüge haben. Schwarz-Sein bezieht sich nicht auf die Hautfarbe, sondern ist ein Konstrukt, das eine gemeinsame Identität und gegenseitige Solidarität aufgrund gemeinsamer Erfahrungen mit Rassismus und Kolonialismus benennt und die strukturell benachteiligte Position innerhalb des rassistischen Machtverhältnisses bezeichnet. Um hervorzuheben, dass es sich bei Schwarz um eine Selbstbezeichnung handelt, wird der Begriff groß geschrieben.
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Sexuelle Identität
Sexuelle Identität sagt aus, zu welchem Geschlecht bzw. zu welchen Geschlechtern sich Menschen sexuell und emotional hingezogen fühlen. Beispiele für sexuelle Identitäten sind Heterosexualität, Homo-sexualität, Bisexualität, Asexualität, Pansexualität. Die Grenzen sind fließend, nicht alle Menschen passen in solche Kategorien. Teilweise wird in diesem Zusammenhang auch von dem Begriff der sexuellen Orientierung gesprochen.
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Transition
Transition ist der Prozess der Veränderung der Geschlechtsdarstellung und/oder der Geschlechtsmerkmale, um sich mit der Geschlechtsidentität anzugleichen. Für Trans-Menschen umfasst dieser Prozess im Allgemeinen eine Geschlechtsangleichung, die eine hormonelle oder medizinische Behandlung beinhalten kann, aber nicht notwendigerweise geschieht. Für manche Menschen heißt die Transition nur, dass sie in der Geschlechtsidentität anfangen zu leben, den sie für sich selbst bestimmen.
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Trisomie 21
Beim Trisomie 21 handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine unveränderbare genetische Besonderheit. Anstatt der üblichen 23 Chromosomenpaare in allen menschlichen Zellen weisen die Zellen der Menschen mit Trisomie 21 ein zusätzliches Chromosom auf. Das Chromosom 21 ist bei ihnen dreifach vorhanden. Diese Chromosomenveränderung beeinflusst die körperliche und geistige Entwicklung in unterschiedlicher, nicht vorhersehbarer Weise. Deswegen sind Menschen mit Down-Syndrom genauso unterschiedlich wie andere Menschen auch. Gemeinsam haben sie zwar ein charakteristisches äußeres Erscheinungsbild, das aber höchst individuell ist und verblüffende Familien-ähnlichkeiten aufweist
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Vorurteil
Vorurteile sind negative Einstellungen gegenüber Gruppen bzw. Personen, die dieser Gruppe angehören. Vorurteile beruhen oftmals nicht auf eigen-en Erfahrungen, sondern werden übernommen. Vorurteile werden auch oft aufgrund der einzelnen Eigenerfahrung gegen Gruppen und Menschen gebildet, um bewusst oder unbewusst schaden anzurichten.
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weiß
Weiß ist die gesellschaftliche Position, die mit unhinterfragten Privilegien verbunden ist. Hier ist auch, wie bei Schwarz und PoC nicht die Hautfarbe gemeint, sondern die Machtverhältnisse, bei denen das weiß- Sein gegenüber Schwarzen und PoCs immer vorteilhaft ist. Zum Beispiel haben weiße Menschen oftmals bessere Zugänge zum Arbeits- und Wohn-ungsmarkt, Gesundheitssystem und gesellschaftlicher Teilhabe als Schwarze und Personen of Color. Weiß sein gilt als die selbstverständliche Norm, wodurch weiße Menschen selbst unmarkiert bleiben. Weiß wird oft klein und/oder kursiv geschrieben, um auf diese ungerechtfertigte machtvolle Position hinzuweisen.